Ältere Patienten leiden häufig an mehreren, behandlungsbedürftigen Erkrankungen (Multimorbidität) gleichzeitig. Daher tritt gerade bei dieser Patientengruppe das Phänomen der Polypharmazie (die gleichzeitige Einnahme von 5 oder mehr Medikamenten) auf. Die gravierenden Auswirkungen auf die Patienten werden weitestgehend jedoch noch immer unterschätzt. Was das für Patienten bedeutet und wie Homöopathie hierbei helfen kann, haben wir daher zusammengefasst.
Polypharmazie infolge des demografischen Wandels
Unsere medizinische Versorgung, unser Lebensstil und unsere Ernährung sorgen für eine immer höher werdende Lebenserwartung. Doch je älter die Patienten werden, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie täglich auf eine hohe Anzahl an Medikamenten angewiesen sind. Diese Entwicklung ist auf lange Sicht problematisch. Denn meist sind Arzneimittel in Studien nur einzeln und nicht in Kombination mit anderen Medikamenten geprüft worden. Ein exponentieller Anstieg der Neben- und Wechselwirkungen ist hierbei die Folge.
Doch sind es nicht nur verschriebene Arzneimittel, welche Probleme bereiten. Hinzu kommen auch die in Eigeninitiative eingenommenen Präparate. Denn diese werden oft ohne die Verständigung des behandelnden Arztes eingenommen. Es entsteht also eine gefährliche Mischung aus verschreibungspflichtigen Medikamenten und rezeptfreien Präparaten. Noch problematischer wirkt sich die Einnahme von mehr als 5 verschiedenen Medikamenten aus. Denn dann lassen sich die Nebenwirkungen erst gar nicht mehr unterscheiden. Zudem kommt es aufgrund dieser Medikamente zu anderen Nebenwirkungen, die nicht mehr erkannt werden können.
Multimedikation stellt (Tier-)Ärzte vor neue Herausforderungen
Polypharmazie ist nicht nur für die Humanhomöopathie problematisch, auch die Veterinärhomöopathie – insbesondere die Kleintiermedizin – kämpft damit. Denn Ärzte bzw. Tierärzte stehen oft vor der Problematik, dass sie über keinerlei Auflistung der zusätzlich beigefügten Präparate verfügen. Einerseits werden diese von Patienten bzw. ihren Besitzern nicht erwähnt, da sie vom behandelnden Arzt nicht danach gefragt werden. Andererseits erachten es manche Patienten/Tierbesitzer als nicht notwendig, den (Tier-)Arzt darüber zu informieren. Das führt dazu, dass sich unerwünschte Wirkungen nur schwer von bestehenden Symptomen oder Krankheiten unterscheiden lassen.
Aufgrund dieses Dilemmas sind (Tier-)Ärzte mittlerweile dazu gezwungen, eine Priorisierung bei den Diagnosen vorzunehmen. Sie gehen also vermehrt dazu über, nur die Symptome, welche im Vordergrund stehen, zu behandeln. Doch auch Patienten bzw. Tierbesitzer priorisieren Symptome. So passiert es, dass beispielsweise Arzneimittel, welche der Prophylaxe dienen, ohne Absprache mit dem behandelnden (Tier-)Arzt einfach abgesetzt werden. Denn der unmittelbare Nutzen dieser Arzneimittel ist dem Patienten/Tierbesitzer nicht sofort ersichtlich.
Homöopathie statt nebenwirkungsintensiver Medikamente
Viele und nebenwirkungsreiche Medikamente können häufig mehr schaden als nutzen. Insbesondere dann, wenn eine höhere Anzahl von ihnen eingenommen wird. Ein zunehmender Bewusstseinswandel könnte dieser Problematik entgegenwirken. Zusätzlich kann Homöopathie, kombiniert mit konventioneller Medizin, den Problemen einer Polypharmazie vorbeugen. Denn die Homöopathie betrachtet den Menschen als Ganzes. Hierbei werden im Rahmen einer vollständigen Anamnese (=Erstgespräch) nicht nur körperliche, sondern auch seelische Befindlichkeiten und vieles mehr erhoben. Je nach Krankheitsbild wird daraufhin die passende, homöopathische Arznei ausgewählt. So können homöopathische Ärzte mittlerweile eine Vielzahl von Erkrankungen behandeln. Dazu zählen beispielsweise Schwindel, psychomotorische Unruhen, Durchfälle, Hämatome, Infektionen des Urogenital- sowie des oberen Atmungstrakts und vieles mehr.
Konventionelle Medizin und Homöopathie – Komplementärmediziner Ansatz vonnöten
Nur ein Zusammenwirken beider medizinischer Disziplinen kann die bestmögliche Behandlung der Patienten bieten. Die ÖGHM, die ÖGVH und die ÄKH setzen sich dafür ein, Ärzten und Tierärzten eine Homöopathie-Ausbildung auf höchstem Niveau zu bieten. Einen Humanmediziner mit der Zusatzausbildung Homöopathie können Interessierte über die Arztsuchen der ÖGHM und der ÄKH ausfindig machen. Veterinärmediziner mit der Zusatzausbildung findet man hingegen mit der Arztsuche der ÖGVH.