Schon vor tausenden von Jahren begann sich eine Beziehung zwischen Mensch und Pferd zu entwickeln. Die edlen Tiere wurden als unersetzliche Helfer geschätzt – und heute auch als treue Freizeitkameraden, um deren Wohl wir uns sorgen. Für viele Pferdebesitzer ist die bei den Huftieren häufige Erkrankung Kolik ein angstbesetztes Thema. Hier wollen wir euch mehr über Koliken beim Pferd erzählen und darüber aufklären welche homöopathischen Mittel bei Koliken öfter zur Anwendung kommen.
Was ist eine Kolik?
Der Begriff Kolik beschreibt keine Erkrankung im klassischen Sinn, sondern ist ein Sammelbegriff für im Bauchraum angesiedelte Schmerzsymptome. Koliken beim Pferd können unterschiedlich verlaufen – von vergleichsweise milden, bis hin zu heftigen Verläufen, die unbehandelt tödlich enden können. Da Pferde höchst individuell auf Schmerzen reagieren, ist es nicht möglich abzuschätzen, ob sich hinter den Beschwerden schlicht Blähungen oder vielleicht sogar ein lebensbedrohlicher Darmverschluss verbirgt. Aus diesem Grund ist es wichtig eine tierärztliche Untersuchung durchführen zu lassen und eine auf das Pferd abgestimmte Therapie einzuleiten.
Als prinzipielle Ursache dafür, warum es zu einer vom Magen-Darm-Trakt ausgehenden Kolik kommt, wird eine Bewegungsstörung der Verdauungsorgane gesehen. Dadurch kann es zu einer unzureichenden Durchblutung, zu Entzündungen, aber auch zu vermehrter Gasbildung beziehungsweise einer Darmverlagerung kommen. Dies kann in schlimmen Fällen dazu führen, dass Teile des Darms absterben und es zu einer lebensbedrohlichen Situation kommt.
Neben der speziellen Anatomie des Pferdes können auch Fehler bei der Fütterung und Futtermenge, sowie Zahnprobleme, Verwurmung, Wetterwechsel und einige andere Risikofaktoren eine Kolik begünstigen.
Welche Hinweise deuten auf Bauchschmerzen beim Pferd hin?
Das Erscheinungsbild der Symptome kann individuell stark variieren. Bereits milde Symptome wie allgemeine Mattigkeit, reduzierte Futteraufnahme und ungewohntes Hinlegen am Tag können auf eine beginnende Kolik hinweisen.
Charakteristische Symptome für eine Kolik können ein vermehrtes Schlagen mit dem Schweif, ein häufiges Umschauen zum Bauch, ein ungewöhnliches Stampfen mit den Beinen oder ein Treten gegen den schmerzenden Bauch sein. Auch Scharren, ungewöhnliches Schwitzen oder sichtbare Kreislauf- oder Atemstörungen können ein Hinweis auf Bauchschmerzen sein. Im Verlauf einer Kolik ist ein Kotabsatz nicht in jedem Fall ein Zeichen für Besserung.
Besteht der Verdacht, dass ein Pferd von einer Kolik betroffen sein könnte, sollte unverzüglich der Tierarzt benachrichtigt werden. Eine erfolgreiche Behandlung hängt entscheidend vom Faktor Zeit ab.
Tierärztliche Untersuchung und individuelle Behandlung bei einer Kolik
Koliken beim Pferd stellen einen tiermedizinischen Notfall dar, das Einschreiten eines Veterinärmediziners ist immer angezeigt. Bis zum Eintreffen des Arztes können erleichternde Maßnahmen getroffen werden, wie zum Beispiel die Eingabe von homöopathischen „Kolik Tropfen“. Auch kontrolliertes Bewegen, das Abduschen der Beine und des Unterbauchs oder bei Zittern ein Zudecken mit einer Abschwitzdecke können zur Besserung beitragen.
Nach telefonischer Erhebung der Anamnese kann ein Tierarzt mit Zusatzausbildung für Homöopathie direkt am Beginn der Untersuchung dem Pferd ein geeignetes, individuelles homöopathisches Arzneimittel oral verabreichen. Bei akuten Koliken tritt innerhalb von wenigen Minuten eine deutliche Besserung beziehungsweise Heilung ein. Sollte dies nicht der Fall sein, behandeln auch Tierärzte mit Diplom der Europäischen Akademie für Homöopathie (EAVH) beziehungsweise Fachtierärzte für Homöopathie konventionell medizinisch, ohne dass es zu einer Verzögerung der potentiell nötigen konventionellen Therapie kommt.
Homöopathische Arzneimittel, die bei Koliken zur Anwendung kommen können
Homöopathisch arbeitende Tierärzte berichten, dass Pferden mit Koliken in vielen Fällen dank Homöopathie geholfen werden kann. Dabei kommen zwei homöopathische Einzelarzneimittel öfter zur Anwendung.
Nux vomica wird hauptsächlich von Pferden benötigt, deren Kolik am Morgen oder Vormittag nach zu wenig Bewegung, wie zum Beispiel nach einem Ruhetag, begonnen hat. Als Symptome zeigen betroffene Tiere Untertemperatur, übermäßige Reflexerregbarkeit, einen eingeklemmten Schweif sowie eine Überempfindlichkeit am Rücken, Aufgasung und Verstopfung. Beim Führen kommt es bei Pferden, denen mit Nux vomica geholfen werden kann, nur zu einer undeutlichen Besserung. Eine Besserung des Zustands tritt im Liegen ein.
Bei einer reinen Krampfkolik, die nach Obstfressen, Magenüberladung mit schwer verdaulichem Futter, aber auch nach Überhitzung oder Ärger auftreten kann, brauchen Pferde das homöopathische Mittel Colocynthis. Tiere, denen mit dieser Arznei geholfen werden kann, zeigen Symptome wie anfallsartige heftige Bauchschmerzen, wiederholtes Niederlegen und Aufstehen, Krämpfe in der Beinmuskulatur und Besserung durch starken Druck.
Pferdetierärzte mit homöopathischer Zusatzausbildung wählen aus den zur Verfügung stehenden Therapieoptionen einen individuell optimalen Ansatz zum Wohle des tierischen Patienten und können durch erfolgreiche Anwendung von Homöopathie bei Tieren eventuell auch bei schulmedizinisch austherapierten Patienten noch eine Besserung des Gesundheitszustandes erreichen.