Die Homöopathie ist kein Phänomen, das nur im deutschsprachigen Raum anzutreffen ist. Nein, Homöopathie ist international. In fast allen Ländern der Welt gibt es Gesellschaften und Vereine, die sich um Forschung, qualitativ hochwertige Ausbildung, gesetzliche Regelungen, Information von Laien und vieles mehr kümmern.
Stark in Europa
Die Ärztegesellschaften Europas, wie beispielsweise die Österreichische Gesellschaft für Homöopathische Medizin (ÖGHM) oder die britische Faculty of Homeopathy sind auch auf europäischer Ebene miteinander vernetzt. So sind Organisationen aus 24 Ländern Mitglied beim European Comitee of Homeopathy (ECH), das sich unter anderem für eine Harmonisierung der Berufsstandards in der Homöopathie auf europäischer Ebene einsetzt. Sieben Subkomitees kümmern sich außerdem um politische Themen, Forschung, Dokumentation, PatientInnenrechte und vieles mehr.
Letzteres führte zur Gründung der European Federation of Homeopathic Patients’ Associations (EFHPA, Europäischer Verband von Homöopathischen Patientenorganisationen). Als Mitglied des European Patient Forum (EPF, Europäisches Patientenforum) vertritt der Verband die europäischen PatientInnen bei der EU Kommission in Sachen Homöopathie. Auch der Verein zur Förderung der Homöopathie und Gesundheit (VHG) ist Mitglied der EFHPA.
Die Hersteller homöopathischer Arzneimittel sind in der European Coalition on Homeopathic and Anthroposophic Medicinal Products (ECHAMP) zusammengeschlossen. Aber auch Ärztegesellschaften und Patientenorganisationen zählen zu den Mitgliedern. Das fördert den Informationsaustausch aller Beteiligten.
Video: Dr. Thomas Peinbauer über Homöopathie in Europa und den USA
25% bis 40% der AllgemeinmedizinerInnen in ganz Europa setzen Homöopathie zur Behandlung ihrer PatientInnen ein. Bezügl. Forschung hinkt Europa aber hinterher. In den USA gibt es seit 20 Jahren ein Forschungsbudget für Komplementärmedizin von etwa 100 Millionen Euro“, erklärt Dr. Thomas Peinbauer, Präsident des European Committee for Homeopathy (ECH). Der europäische CAMbrella-Report fordert daher Maßnahmen. Außerdem spricht Peinbauer im Video über die Studie von Prof. Hahn. Er stellte beträchtliche methodische Mängel bei der Metaanalyse zur Homöopathie von „The Lancet“ fest. So wurden nur 8 Arbeiten aus insgesamt 110 – darunter 27 qualitativ hochwertige – dafür ausgewählt.
Rund um die Welt
Auch außerhalb Europas ist die Homöopathie eine der beliebtesten komplementärmedizinischen Therapiemethoden. Egal auf welchen Kontinent wir blicken, überall wurden Ärztegesellschaften, Patientenvereine und Lehrinstitute gegründet. Wichtigste weltumspannende Gesellschaft ist die bereits 1925 gegründete Liga Medicorum Homoeopathica Internationalis (LMHI). Sie vernetzt Mitglieder aus 74 Ländern zu denen nicht nur HumanmedizinerInnen und ZahnärztInnen, sondern auch VeterinärmedizinerInnen und PharmazeutInnen zählen. Allein Argentinien vereint hier elf nationale Organisationen, in Italien sind es vier, in Österreich zwei.