Häufiger Harndrang? Brennen oder Stechen beim Wasserlassen? Harnwegsinfekte sind typische Frauenleiden. Diese Tipps sorgen für eine Erleichterung ohne Schmerzen.
Beim Wandern, Radfahren oder für den abendlichen Ausflug in den Schanigarten zu leicht bekleidet? So besteht die Gefahr, sich nach einer kurzen Pause auf einem kalten Stein oder in kühler Zugluft die Blase zu verkühlen. Häufiger Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen sind die ersten Anzeichen.
Typisch Frau!
Das stimmt! “Frauen leiden viel häufiger an Harnwegsinfekten als Männer. Aufgrund der geringeren Entfernung von Harnröhre und Anus und der kurzen Harnröhre finden Bakterien aus dem Darm – vor allem Escherichia coli und Enterococcus – leichter ihren Weg”, erklärt Mag. pharm. Sabine Lexer, Obfrau der Initiative “Homöopathie hilft!” und Leiterin der Sonnenhof Apotheke in Wien-Margareten. In selteneren Fällen sind Viren oder Pilze schuld. Veränderungen im Hormonhaushalt spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, daher haben Frauen während der Menstruation, in der Schwangerschaft und in den Wechseljahren noch häufiger mit Harnwegsinfektionen zu kämpfen.
Eine Sonderform der Harnwegsinfektion ist die Honeymoon-Cystitis, die vor allem bei Frauen nach häufigem Geschlechtsverkehr auftritt. Aber auch Menschen mit schlechtem Immunsystem oder chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus zählen zu den Risikogruppen für Blasenentzündung & Co.
Rechtzeitig zum Arzt!
Dauern die Beschwerden mehrere Tage an oder sollte zusätzlich Fieber oder ein allgemeines Krankheitsgefühl auftreten, rät die Expertin so rasch wie möglich zur Ärztin oder zum Arzt zu gehen. Anhand eines Urintests – und je nach Bedarf durch eine Blutuntersuchung oder Ultraschall – können so ernsthafte Erkrankungen des Unterleibes rechtzeitig erkannt und behandelt werden. “In den meisten Fällen handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die mit einem Antibiotikum behandelt wird und innerhalb 10-14 Tage abgeklungen ist”, beruhigt Mag. Lexer.
Homöopathie hilft!
Wenn bedingt durch Unterkühlung vermehrter und eventuell schmerzhafter Harndrang auftritt, der sich durch Wärme bessert, empfiehlt Mag. pharm. Sabine Lexer Solanum dulcamara D6. Bei Symptomen wie brennendem Schmerz während dem Wasserlassen und Wundheitsgefühl ist Lytta vesicatoria D6 empfehlenswert. Plötzlicher heftiger Harndrang mit Brennen, Beißen und Juckreiz wird mit Petroselinum crispum D6 gelindert. Chronische Beschwerden mit häufigem Harndrang, bedingt durch kalte Füße, Infektionen, Hormonstörung oder Abwehrschwäche sowie eine gereizte, weinerliche Stimmung sind Anzeichen für Pulsatilla pratensis D6.
Tipps zur Vorbeugung
- Wichtig: Viel trinken! 2-3 Liter Flüssigkeit – am besten Wasser oder Tee.
- Harndrang nicht zurückhalten, sondern lieber öfters die Toilette aufsuchen.
- Blase immer ganz entleeren: Nicht mit vorgebeugtem Körper auf der Toilette sitzen.
- Den Intimbereich (nur den äußeren) täglich mit lauwarmem Wasser, mit der Hand (ohne Waschlappen), und – um eine Verschleppung der Darmbakterien zu verhindern – von vorne nach hinten waschen.
- Immer gleich nach dem Sex auf die Toilette. Durch das Wasserlassen werden die Harnwege gereinigt.
- Eigenes Handtuch für Intimzone, häufig wechseln und heiß waschen.
- Bikini oder Badeanzug nicht auf der Haut trocknen lassen, sondern gleich nach dem Schwimmen wechseln.
- Whirlpools lieber meiden. Hier fühlen sich nicht nur Menschen, sondern auch Bakterien sehr wohl.
- In öffentlichen Toiletten nicht direkt auf die Klobrille setzen.
- Je nach Beschwerden das richtige homöopathische Einzelmittel wählen. Komplexmittel, wie beispielsweise Sabal-Homaccord®-Tropfen zur Anregung der Selbstheilungskräfte bei Reizblase, oder Berberis-Homaccord®-Tropfen bei Harnwegsinfekten, schaffen Abhilfe.