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Mythen und Unwahrheiten rund um die Homöopathie

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Um die Homöopathie ranken sich viele Mythen und Unwahrheiten. Sie entstehen allesamt aus Unwissenheit. Einige davon werden von Gegnern der Homöopathie immer wieder aufs Neue befeuert, ohne sich im Vorfeld damit auseinanderzusetzen. Befürworter der Homöopathie werden beschimpft und des Betrugs bezichtigt.

1) Homöopathie – eine Glaubensfrage?

Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass Homöopathie nur wirkt, wenn man an sie glaubt. Doch Homöopathie ist keine Religion! Glaube setzt immerhin Bewusstheit voraus. Dass dieses vorhanden war, kann in vielen Fällen, in denen eine homöopathische Behandlung wirksam war, nicht behauptet werden. So zum Beispiel bei Babys, Kleinkindern und Tieren. Sie haben keine Ahnung was Glaube überhaupt bedeutet. Wie also soll der Glaube an die Homöopathie hier Heilung bewirken?  Schlussendlich gibt es auch noch jene Patienten, die sich während der homöopathischen Behandlung in einem komatösen Zustand befanden. Wie soll das mit dem Glauben bei ihnen funktionieren? Sie wissen oft gar nicht, dass sie mit Globuli behandelt werden. Hier sei auch auf die Studien von Professor Dr. Michael Frass hingewiesen: Er belegt darin die Wirksamkeit einer homöopathischen Behandlung bei intensivmedizinisch betreuten und teilweise komatösen Patienten.

2) Intensive Zuwendung wirkt – nicht die Homöopathie

Entkräftet man den Mythos der Glaubensfrage kommt als Argument der Gegner sofort, dass in diesen Fällen die besonders intensive Zuwendung der Eltern bzw. des Tierhalters die Heilung bewirkt. Doch auch das ist Unsinn, denn in vielen Fällen wollen die Patienten – egal ob zwei- oder vierbeinig – gar keine Zuwendung oder es ist gar nicht möglich, ihnen diese zu geben (z.B. Massentierhaltung). Manche lehnen diese sogar ab, möchten in Ruhe gelassen werden. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn das Arzneimittel Arnica montana angezeigt ist. Wie also kann ein Verhalten wirksam sein, das eigentlich als unangenehm empfunden wird.

3) Hilft’s nichts, schadet’s nichts!

Homöopathische Einzelmittel müssen sorgfältig gewählt werden. Wenn das passende Arzneimittel gefunden wurde, stellt sich rasch eine positive Wirkung ein. Die Beschwerden lassen nach. Immer wieder wirkt aber auch erst die zweite oder dritte verabreichte Arznei. Dies beweist ebenfalls, dass die Wirkung von der Arznei abhängt und nicht vom Glauben daran. Nimmt man zudem wahllos homöopathische Arzneien ein, kann es zu störenden Folgen kommen. Es gibt außerdem homöopathische Arzneimittel, die sich gegenseitig beeinflussen. Die Wirkung kann verstärkt, geschwächt oder modifiziert werden. Aus diesem Grund ist es bei Komplexmitteln wichtig, dass die kombinierten Einzelmittel sorgfältig aufeinander abgestimmt werden. Sie werden von erfahrenen Homöopathen zusammengestellt. In diesem Sinne können homöopathische Arzneimittel sehr wohl Schaden anrichten. Außerdem kann es bei zu häufiger Anwendung zu einer unfreiwilligen Arzneimittelprüfung kommen. Das heißt, dass neue Beschwerden auftreten, die mit der eigentlichen Erkrankung nichts zu tun haben. Diesen Mechanismus machen sich Homöopathen zu Nutze, um das Wirkspektrum einer Arznei kennenzulernen. Übrigens: Auch herkömmliche Arzneimittel müssen nicht bei jedem Patienten (in gleicher Weise) wirken!

4) Globuli sind nur Zucker

Das ist nicht korrekt! Globuli selbst sind Saccharosekügelchen, die extra für den medizinischen Gebrauch hergestellt werden. Sie werden mit einer Dilution (Tropfen) in der gewünschten Potenz imprägniert. Bis zu einer C 12 oder D 23 Potenz ist dieser Wirkstoff nachweisbar.

5) Homöopathie ist, als ob man einen Tropfen in den Atlantik fallen lässt und eine Wirkung erwartet

Das ist Humbug! Der Skeptiker-Vergleich mit dem Atlantik bezieht sich ausschließlich auf Hochpotenzen. Doch 70 Prozent der verwendeten homöopathischen Arzneimittel sind Niedrigpotenzen. Das heißt, dass darin noch ein Wirkstoff feststellbar ist. Die Verschüttelung ist bei der Herstellung homöopathischer Arzneien zudem ein wichtiger Faktor. Daher stellt sich hier die Frage: Wie verschüttelt man einen Ozean?

6) Alles, was verdünnt und potenziert ist, ist Homöopathie

Auch das ist ein Mythos. Es gibt neben der klassischen Homöopathie noch einige andere Therapieformen, die mit verdünnten Arzneien arbeiten. So zum Beispiel die Bachblütentherapie, die Homotoxikologie oder die Isopathie. Sie unterscheiden sich jedoch maßgeblich von der Homöopathie. Das gilt sowohl für die Herstellung der verwendeten Arzneien als auch für ihre Anwendung.

Homöopathische Arzneimittel werden streng nach den Vorschriften des Homöopathischen Arzneibuchs (HAB) hergestellt. Auch die Anwendung der Arzneien folgt eigenen Vorschriften. So werden homöopathische Arzneimittel in der klassischen Homöopathie ausschließlich nach dem Ähnlichkeitsgesetz angewendet. Dabei werden sowohl körperliche Symptome als auch seelische Befindlichkeiten und vieles mehr berücksichtigt. Bei Bachblüten geht es in erster Linie um den Gemütszustand. Während Homöopathika Arzneimittel gemäß Arzneimittelgesetz sind, fallen Bachblütenessenzen übrigens unter das Lebensmittelgesetz.

Mythen und Unwahrheiten rund um die Homöopathie - © New Africa/stock.adobe.com
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7) Während einer homöopathischen Behandlung muss man Diät halten

Viele Menschen glauben, dass sie im Zuge einer homöopathischen Behandlung auf vieles verzichten müssen. So etwa auf Kaffee, Alkohol, Zwiebel, Knoblauch oder Gewürze. Natürlich spielen Ernährung und Lebenswandel auch in der Homöopathie eine Rolle. Hahnemann hat in seinem Hauptwerk „Organon der Heilkunst“ ebenfalls einige Speisen und Getränke angeführt, die der Heilung chronischer Erkrankungen seiner Meinung nach entgegenstehen. Doch es wird nicht ganz so heiß gegessen wie gekocht. Einige dieser Substanzen wie Zwiebel (Allium cepa), Kaffee (Coffea) oder Tabak (Nicotiana tabacum) werden auch als homöopathische Arzneimittel in potenzierter Form verwendet. Sie haben also eine Wirkung. Hat das Nahrungs- oder Genussmittel einen Bezug zur verordneten Arznei, kann das seine Wirkung beeinflussen. Ein zu viel an Kaffee (über vier Tassen pro Tag), übermäßiger Alkoholkonsum, Medikamente oder Nikotin, können das Regulationssystem sehr fordern. In diesen Fällen ist es möglich, dass die Arznei nicht optimal wirkt. Daher sollte Rücksprache mit dem behandelnden Homöopathen gehalten werden.

Eine homöopathische Behandlung bedeutet also nicht, dass man automatisch auf alles verzichten muss. Worauf, wenn überhaupt, wird individuell nach dem Krankheitsbild und dem verordneten Arzneimittel entschieden. Wichtigster Punkt für eine erfolgreiche homöopathische Behandlung ist die Wahl des richtigen Arzneimittels.

8) Homöopathie ist nur bei akuten, unkomplizierten Erkrankungen einsetzbar

Viele Menschen stoßen erst auf die Homöopathie, wenn die konventionelle Medizin an ihre Grenzen gerät. Das ist meist bei schweren und/oder chronischen Erkrankungen der Fall. So werden homöopathische Begleitbehandlungen erfolgreich in der Krebstherapie oder bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma angewendet. In chronischen Fällen ist auch in der Homöopathie Geduld gefragt. Eine Erkrankung, die bereits 10 oder 15 Jahre besteht kann nicht von heute auf morgen geheilt werden. Eine Verbesserung ist jedoch möglich.

Die Homöopathie ist also nicht nur bei akuten, unkomplizierten Erkrankungen, sondern auch bei chronischen Beschwerden erfolgreich einsetzbar.

9) Homöopathische Arzneien sind beliebig kombinierbar

Häufig wird angenommen, dass je ein Arzneimittel für bestimmte Beschwerden eingenommen werden muss. So zum Beispiel eines für jedes Erkältungssymptom: Halsschmerzen, stockender Schnupfen, bellender Husten. Das ist ein Irrtum. Gemäß dem Ähnlichkeitsprinzip wird nach dem Arzneimittel gesucht, das alle Symptome in sich vereint, also am ähnlichsten ist. Dabei werden nicht nur körperliche Symptome berücksichtigt, sondern auch seelische Befindlichkeiten, Vorlieben, Abneigungen und einiges mehr.

Die Einnahme mehrerer Arzneimittel könnte sogar schlechte Wirkung entfalten, denn homöopathische Arzneien können einander sowohl in positiver als auch in negativer Weise beeinflussen. Daher es wichtig, dass die Einzelmittel für Komplexmittel von erfahrenen Homöopathen sorgsam zusammengestellt werden.

Homöopathische Arzneien sind nicht beliebig kombinierbar!

10) Wenn die Arznei gut wirkt soll man sie sicherheitshalber länger einnehmen

Homöopathische Arzneimittel geben dem Körper einen Impuls, stärken so das körpereigne Immunsystem und somit die Selbstheilungskräfte. Jede Arzneigabe bedeutet, dass dem Organismus ein neuerlicher Impuls gegeben wird. Ist die Heilung einmal in Gang gekommen, d.h. bessern sich die Beschwerden, sollte die Einnahme eingestellt oder zumindest die Abstände zwischen den Einnahmen verlängert werden, bis eine neuerliche Arzneigabe erforderlich ist, um das Regulationssystem wiederum anzuregen. Das gilt vor allem für die Selbstmedikation. Chronische oder schwerwiegende Beschwerden sollten nur unter ärztlicher Aufsicht behandelt werden.

11) Es gibt keine evidenzbasierten Studien zur Homöopathie

Die Realität zeigt etwas völlig anderes: Es existieren bereits über 4.000 Studien und Experimente, die sich mit der Homöopathie befassen. Bei diesen Studien wurden selbstverständlich strenge Richtlinien eingehalten, um die Qualität der Studienergebnisse hoch zu halten. Unter dieser Übersicht können Interessierte sich einen Überblick verschaffen.

12) Homöopathie wirkt nicht besser als Placebo

Zu diesem Streitpunkt existieren ebenfalls mehrere hundert placebokontrollierte Doppelblindstudien, die das Gegenteil beweisen. Bei Säuglingen und Kleinkindern, bei chronisch Schwerkranken und Patienten auf der Intensivstation, aber auch bei Tieren konnten im Zuge dieser Studien Wirkungen nachgewiesen werden, die niemals durch einen Placebo-Effekt erklärt werden können.

Weiterführende Links:

https://www.hri-research.org/hri-research/how-do-homeopathic-medicines-work/

http://www.iavh.org/de/warum-homoeopathie/antimicrobial-resistance/#c706

http://www.iavh.org/de/fuer-tieraerzte/forschung/

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