Auch die Behandlung von Krankheiten bei Tieren mittels Homöopathie wird immer beliebter. Viele Tierbesitzer möchten für ihre Lieblinge nur das Beste und suchen zunehmend nach gut verträglichen und nebenwirkungsarmen Behandlungsmöglichkeiten. Das Feld der Veterinär-Homöopathie ist von der Nutztierbehandlung bis hin zur Behandlung von Haustieren breit gefächert. Typische Anwendungsbereiche und Behandlungsmethoden werden in folgendem Artikel näher erläutert.
Generelle Anwendung der Veterinär-Homöopathie
Zu Beginn kann hier festgehalten werden, dass Tiere in der Regel mit denselben homöopathischen Arzneimitteln behandelt werden wie Menschen. Mehr Informationen dazu können Sie in unserem Interview mit Frau Dr. Petra Weiermayer nachlesen. Arzneien, die explizit für die Anwendung am Tier vorgesehen sind, sind eher selten. Hier sind die für Tiere erst seit Kurzem zugelassenen homöopathischen Einzelarzneien sowie die unterschiedlichen Komplexmittel verschiedenster Arzneimittelhersteller zu nennen.
Einsatz in der Landwirtschaft und Nutztierhaltung
Immer mehr Landwirte suchen nach Alternativen vor allem zum Einsatz von Antibiotika. Besonders in der biologischen Landwirtschaft muss gemäß der aktuellen EU-Bio-Verordnung sofern indiziert der Homöopathie der Vorzug gegenüber konventionellen Medikamenten wie Antibiotika gegeben werden. Durch die Homöopathie können Nutztiere sanft und ohne Rückstände behandelt werden. Wissenschaftliche Studien konnten die Wirksamkeit in diesem Bereich zeigen. Wichtig ist und bleibt hier wie auch in der Behandlung von Haustieren die Zusammenarbeit von Schulmedizin und Homöopathie zum Wohle der Tiere.
Bewährte Anwendungsgebiete
Für einige Krankheitsbilder und Symptome zeigten sich bestimmte homöopathische Arzneien als wirksam. So ist beispielsweise der Einsatz von Arnica bei stumpfen Traumen und damit in Verbindung stehenden Schmerzen sehr beliebt. Um Erkältungserscheinungen und Anfangsstadien von Infektionskrankheiten einzudämmen, bietet sich die Anwendung von Aconitum an, wenn die Symptome plötzlich einsetzen und beispielsweise durch kalten Wind hervorgerufen wurden. Auch Apis ist ein beliebtes Mittel und kann zur Linderung von Hautausschlägen, die sich zeigen wie ein Bienenstich eingesetzt werden. Kennzeichen dafür sind eine blassrosa Verfärbung und eine teigig-ödematöse Schwellung. Außerdem ist die Stelle glasig, heiß und sehr berührungsempfindlich. Patienten sind dabei sehr unruhig und gereizt, durch Wärme verschlimmern sich die Symptome. In der Regel kommen hier vor allem Potenzen zwischen D4 und D12 zum Einsatz. Bei der Verabreichung gilt die Faustregel: es muss ein Globulus sicher im Maul des Tieres sein, daher empfiehlt es sich 3-5 Globuli zu geben, um die Verabreichung eines Globulus sicherzustellen.
Der Gang zum Tierarzt
Hat ein Tierbesitzer bereits Kenntnisse bezüglich des Einsatzes der Veterinär-Homöopathie und kann er die Symptomatik und das Ansprechen auf die homöopathischen Arzneimittel abschätzen, so steht der Selbstanwendung nichts im Wege. Sind jedoch keine Vorkenntnisse vorhanden, ist der Besuch beim homöopathischen Tierarzt unumgänglich. Dies gilt ebenso, wenn sich durch die Selbstbehandlung keine Besserung oder eine Verschlechterung einstellen sollte bzw. wenn das Tier chronisch krank ist.