Homöopathische Arzneien werden nicht nur von und für uns Menschen genutzt, sie finden auch bei unseren Haustieren gerne Anwendung. Egal, ob Hund oder Katze, Pferd, Rind, Schwein, Hamster, Meerschweinchen u.v.m.: Die Homöopathie kann viele verschiedene Beschwerden unserer Vierbeiner lindern. Welche 5 homöopathischen Arzneien in der Behandlung unserer Tiere am häufigsten vorkommen, haben wir hier für euch zusammengefasst!
Calendula officinalis
Die Calendula officinalis („Ringelblume“) ist in vielen österreichischen Gärten beheimatet. Sie ist vor allem für ihre entzündungshemmende, wundheilende und immunstimulierende Wirkung bekannt. Bei schlecht heilenden Wunden kann sie zudem stark heilungsfördernd wirken. Gleichzeitig hemmt sie die Bildung von wildem Fleisch – einer bekannten Wundheilungsstörung – und erspart so manchem Tier den ungeliebten Plastiktrichter um den Hals. Sie zählt – wie auch Arnika – zu den Korbblütlern, welche bereits eine lange Tradition als Heilpflanze hat.
Nux vomica
Ein weiteres, homöopathisches Arzneimittel, welches auch gerne bei Tieren Anwendung findet, nennt sich Nux vomica („Brechnuss“). Bereits im 11. Jahrhundert wurde ihre Wirkung in der arabischen Medizinliteratur erwähnt und gelangte schließlich im 15. Jahrhundert von Indien nach Europa. Heute wird Nux vomica gerne beim Verzehr von Unverträglichem, bei Durchfall oder Verstopfungen, die mit krampfartigen Bauchschmerzen einhergehen, angewendet. Betroffene Tiere lassen sich übrigens nicht am Bauch berühren! Es kann zudem besonders Tieren helfen, die gerne zu viel und zu hastig essen. Wenn die Symptome sich nach der Gabe der Arznei nicht unmittelbar verbessern, muss unverzüglich ein Tierarzt aufgesucht werden. Denn es kann sich um einen lebensbedrohlichen Zustand handeln. Zum Beispiel, wenn die Ursache der krampfartigen Bauchschmerzen ein unbemerkt verschluckter Fremdkörper ist.
Silicea
Das homöopathische Arzneimittel Silicea terra („Kieselsäure“) ist vielseitig anwendbar. Es wird auch in der Tierhomöopathie sehr gerne eingesetzt. Silicea kommt in der Natur hauptsächlich als Salz vor und hat seinen Ursprung als Mineral im Sandstein. Zu den Hauptanwendungsbereichen zählen Haut- und Horngebilde, Knochen, Bindegewebe, das Lymph- und das zentrale Nervensystem. Die Entwicklung eines kräftigen Knochengerüstes und eines gesunden Gebisses ist besonders bei schwächlichen, mageren Tieren mit schlechtem Fell und missgebildeten Nägeln von Bedeutung. Silicea regt hier den Stoffwechsel an, welcher in weiterer Folge die Immunabwehr stärkt und das Bindegewebe festigt. Auch bei wiederkehrenden Eiterungen kann Silicea Abhilfe schafften.
Arsenicum
Arsenicum album (Arsen) kommt bei Koliken, Durchfällen und Erbrechen, gepaart mit Ruhelosigkeit, zum Einsatz. Es findet zudem Anwendung, wenn das Tier im weiteren Verlauf von Durchfall und Erbrechen von Schwäche, Müdigkeit und Erschöpfung gezeichnet ist. Denn die homöopathische Arznei stärkt den Organismus. Arsen ist in seiner Urform übrigens hochgiftig! Erst die homöopathische Potenzierung macht es zu einer wirkungsvollen und ungiftigen, homöopathischen Arznei. Auch hier gilt: Wenn sich die Symptome nach der Gabe der Arznei nicht unmittelbar verbessern, muss unverzüglich ein Tierarzt aufgesucht werden! Denn, wenn zum Beispiel eine Vergiftung zugrunde liegt, kann es sich hierbei um einen lebensbedrohlichen Zustand handeln.
Calcium
Calcium kann in zwei Formen Jungtieren beim Knochenbau helfen: Das Calcium carbonicum („Austernschalenkalk“) kommt bei Jungtieren, die kräftiger und ruhiger sind, zum Einsatz. Bei lebhaften, zierlichen Jungtieren wird hingegen Calcium phosphoricum („phosphorischer Kalk“) verwendet.
Verabreichung homöopathischer Tierarzneimittel
Die beste Wirkung erzielen homöopathische Arzneimittel, wenn sie den tierischen Patienten direkt auf die Schleimhäute gegeben werden. Am effektivsten ist deshalb die direkte Gabe auf die Maulschleimhaut oder die Zunge. Sollte dies nicht möglich sein, können die Globuli oder Tropfen auch über das Trinkwasser, das Futter oder ein Leckerli verabreicht werden. Entscheidend ist, dass sichergestellt wird, dass das Tier die homöopathische Arznei mit Sicherheit aufgenommen hat. Wie häufig homöopathische Arzneien gegeben werden sollen, hängt vom Potenzierungsgrad ab. Je niedriger die Potenz, desto häufiger muss die Gabe erfolgen. Hochpotenzen werden nur einmalig gegeben.
Wir hoffen natürlich, dass sich Ihr Liebling bester Gesundheit erfreut! Falls Ihr Hund, Ihre Katze, Ihr Pferd oder generell eines Ihrer Haustiere jedoch mal angeschlagen sein sollte, schadet es nicht, eine kleine Haus- oder Taschenapotheke mit den wichtigsten homöopathischen Arzneien für Tiere bei sich zu Hause zu haben. Falls Sie zudem noch auf der Suche nach einem Tierarzt mit der Zusatzausbildung Homöopathie sind, hilft Ihnen die Tierarztsuche der ÖGVH weiter!