Husten klingt oft harmlos, kann jedoch sowohl für die Betroffenen als auch für deren Umfeld äußerst unangenehm sein. Ob trockener Reizhusten, verschleimter Husten oder kruppartiger Husten – die begleitenden Symptome reichen von gereizten Atemwegen über schmerzende Muskeln bis hin zu Schlafmangel und Reizbarkeit. Doch Husten hat auch eine Schutzfunktion: Er bewahrt unsere Lungen vor Partikeln, Infektionen oder Schleimansammlungen, die sonst zu schweren Krankheiten führen könnten.
Warum wir husten – Ursachen im Überblick
Husten tritt aus verschiedenen Gründen auf, am häufigsten ist der banale Husten , ausgelöst durch Viren. Neben seiner Schutzfunktion kann er als Symptom für ernsthafte Erkrankungen wie Asthma, Herzinsuffizienz oder Mukoviszidose auftreten. Typische Auslöser sind:
- Infektionen, z. B. bei grippalen Infekten, Influenza, Keuchhusten
- Allergien oder eingeatmete Reizstoffe wie Rauch und Staub
- Schleim, der aus der Nase rückwärts in den Rachen rinnt und einen Hustenreiz verursacht,
- Nebenwirkungen von Medikamenten wie blutdrucksenkenden Mitteln oder NSARs.
Häufig ist Husten jedoch ein Begleitsymptom von Erkältungen. Unabhängig von der Ursache unterscheidet man zwischen trockenem und feuchtem Husten:
- Trockener Husten: Unproduktiv, irritierend, ohne Auswurf
- Feuchter Husten: Produktiv, löst Schleimansammlungen in den Atemwegen
Selbsthilfe bei Husten: Praktische Tipps
Eine gesunde Lebensweise unterstützt den Heilungsprozess. Hier einige Tipps:
- Gesunde Ernährung: Verzichten Sie auf Zucker, der das Immunsystem schwächt.
- Viel Flüssigkeit: Halten Sie die Schleimhäute feucht, indem Sie regelmäßig Wasser oder Tee trinken.
- Ruhe: Schlaf und Erholung geben Ihrem Körper Kraft zur Genesung.
- Körperliche Bewegung, vor allem in frischer Luft
- Dampfinhalationen und warme Duschen: Diese beruhigen entzündete Atemwege.
- Rauch meiden: Zigarettenrauch zerstört die winzigen Flimmerhärchen, die Schleim aus der Lunge befördern.
Hausmittel für Husten – einfach, aber effektiv
• Schwarzer Pfeffer und Honig: Pfeffer kann Husten auslösen und paradoxerweise lindern. Mischen Sie eine Prise Pfeffer mit Honig und nehmen Sie die Mischung löffelweise ein.
• Dunkle Schokolade (hoher Kakaogehalt): Der Wirkstoff Theobromin unterdrückt Husten ähnlich wie herkömmliche Medikamente, jedoch ohne deren Nebenwirkungen. 50–100 g dunkle Schokolade reichen aus, um Linderung zu verschaffen.
Pflanzliche Hustenmittel
- Pelargonium sidoides
- Thymian, Efeu
- Eibisch
- Isländisch Moos
Tee trinken gegen Husten
Folgende Teemischungen sind zu empfehlen:
Trockener Husten:
- Spitzwegerich 20,0 g
- Eibischblatt 15,0 g
- Eibischwurzel 45,0 g
- Isländische Flechte 15,0 g
- Malvenblüten 5,0 g
Zum Lösen von Hustenkrämpfen:
- Sonnentaukraut 50,0 g
- Thymian 50,0 g
Bronchialtee bei Verschleimung:
- Süßholzwurzel 30,0 g
- Thymian 30,o g
- Fenchel 20,0 g
- Spitzwegerichblatt 20,0
In ein Häferl von ¼ l einen gehäuften Teelöffel dieser Teemischung hineingeben und mit heißem Wasser überbrühen. 7-10 Minuten ziehen lassen. 1-2x pro Tag diese Zubereitung trinken.
Konventionelle Behandlung – Chancen und Risiken
Konventionelle Hustenmittel beruhen oft auf dem Prinzip der Symptombehandlung:
- Hustenstiller: Wie Pentoxyverincitrat oder Dextromethorphan unterdrücken den Hustenreiz bei trockenem Husten. Mögliche Nebenwirkungen sind Schwindel, Übelkeit oder Nervosität.
- Schleimlöser: Wie Acetylcystein, Ambroxol, Bromhexin oder Guaifenesin helfen bei feuchtem Husten. Vorsicht bei empfindlichem Magen oder bestehenden Erkrankungen.
Warnung bei Kindern: Seit 2008 raten Experten, Hustenmittel nicht an Kinder unter 2 Jahren zu geben. Ältere Kinder sollten sie nur in enger Abstimmung mit einem Arzt einnehmen.
Homöopathie: Effektive Hilfe bei Husten
Homöopathische Arzneimittel können Husten lindern und den Heilungsprozess fördern. Studien zeigen, dass sie bei Atemwegserkrankungen wie Erkältungen oder Bronchitis effektiv wirken. Besonders Eltern profitieren, da homöopathisch behandelte Kinder seltener Antibiotika benötigen und schneller genesen, sowie seltener an Infekten erkranken.
Einige homöopathische Arzneimittel gegen Husten
Hier finden Sie eine Übersicht der homöopathischen Arzneimittel, die häufig zur Behandlung verschiedener Hustenarten verwendet werden. Jede Beschreibung enthält spezifische Symptome, Modalitäten und typische Anwendungsbereiche. Diese homöopathischen Arzneimittel bieten eine breite Palette von Lösungen für akuten Husten. Sollte die Hustensymptomatik sehr ausgeprägt sein (schmerzhaft, Fieber, Schwäche, Übelkeit etc.) ist unbedingt eine medizinische Untersuchung erforderlich. Ebenso wenn ein Husten länger als 2 Wochen anhält.
1. Aconitum napellus (Acon.)
- Typischer Husten: Plötzlich einsetzender, trockener und erstickender Husten, oft nach Exposition gegenüber kaltem, trockenem Wind oder Unterkühlung.
- Begleiterscheinungen: Unruhe, Fieber und oft eine erschrockene, ängstliche Stimmung.
- Modalitäten: Verschlechterung durch kalten Wind, nachts und bei Bewegung.
- Anwendung: Besonders in der frühen Phase von Erkältungen oder Krupphusten geeignet.
2. Belladonna (Bell.)
- Typischer Husten: Plötzlich einsetzender, trockener, aggressiver Husten mit einem kratzenden oder brennenden Gefühl im Hals. Krampfartiger Husten.
- Begleiterscheinungen: Hohes Fieber, gerötetes Gesicht, geschwollene Drüsen, Heiserkeit. Schweißausbrüchen.
- Modalitäten: Verkühlung, bei Berührung und durch Bewegung.
- Anwendung: Bei Husten mit hohem Fieber und entzündlichen Zuständen.
3. Antimonium tartaricum (Ant-t.)
- Typischer Husten: Rasselnder, verschleimter Husten mit wenig Auswurf. Der Patient hat das Gefühl zu ersticken und muss aufrecht sitzen, um besser atmen zu können. Typisch ist der langwierige Verlauf mit zunehmender Schwäche. Vorsicht: Lungenentzündung! Undedingt medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.
- Begleiterscheinungen: Bläuliche Lippen, Schweißausbrüche, Schwächegefühl.
- Modalitäten: Verschlechterung durch Liegen, Wärme und Bewegung.
4. Bryonia alba (Bry.)
• Typischer Husten: Trockener, harter, schmerzhafter Husten, bei dem der Patient die Brust hält, um die Schmerzen zu lindern.
• Begleiterscheinungen: Reizbarkeit, Durst auf große Mengen kaltes Wasser, Verlangen nach Ruhe.
• Modalitäten: Verschlechterung durch Bewegung, Sprechen, Essen und kalten Wind.
• Anwendung: Besonders bei Erkältungen, die langsam beginnen und Brustschmerzen verursachen.
5. Drosera (Dros.)
- Typischer Husten: Spastisch, bis zum Würgen oder Erbrechen, mit tiefem Husten aus der Brust.
- Begleiterscheinungen: Atemnot, Erstickungsgefühle, Hustenanfälle, die den Schlaf unterbrechen.
- Modalitäten: Verschlechterung beim Hinlegen, durch Wärme.
- Anwendung: Besonders bei Keuchhusten und spastischen Hustenanfällen.
6. Ferrum phosphoricum (Ferr-p.)
- Typischer Husten: Kurz, schmerzhaft, mit einer Neigung zu Fieber und entzündlichen Symptomen.
- Begleiterscheinungen: Rötliches Gesicht, Schwäche, Halsschmerzen.
- Modalitäten: Verschlechterung nachts und durch kalte Luft.
- Anwendung: In den frühen Stadien von Erkältungen, besonders bei Kindern.
7. Hepar sulphuricum (Hepar.)
- Typischer Husten: Kruppartiger Husten, der durch kalte Luft ausgelöst wird, mit einer Neigung zu Ersticken.
- Begleiterscheinungen: Gereiztheit, Überempfindlichkeit gegenüber Kälte, besser durch Wärme.
- Modalitäten: Verschlechterung durch kalte Luft oder Berührung und gegen Morgen.
- Anwendung: Besonders bei Kindern mit Krupphusten.
8. Rumex crispus
- Typischer Husten: Anhaltender Husten, hervorgerufen durch Kitzeln in der Halsgrube
- Begleiterscheinungen: Morgendlicher Durchfall, reichliche Schleimabsonderungen
- Modalitäten: Verschlechterung: Enatmen kalter Luft – bedeckt den Mund mit der Hand oder mit einem Tuch. Besser durch Wärme
9. Ipecacuanha (Ip.)
- Typischer Husten: Rasselnd, erstickend, oft begleitet von Würgen oder Erbrechen.
- Begleiterscheinungen: Übelkeit, bläuliche Lippen, Atemnot.
- Modalitäten: Verschlechterung bei feuchtem Wetter, durch Liegen und Ärger oder Aufregung
- Anwendung: Besonders bei heftigem Husten mit Übelkeit und Schleimbildung.
10. Phosphorus (Phos.)
- Typischer Husten: Erschöpfender, trockener Husten, oft mit Brustschmerzen und Heiserkeit.
- Begleiterscheinungen: Kälteempfindlichkeit, Durst auf kalte Getränke.
- Modalitäten: Verschlechterung durch Lachen, Sprechen, Temperaturwechsel.
- Anwendung: Besonders bei trockenem Husten mit Erschöpfung.
11. Pulsatilla pratensis (Puls.)
- Typischer Husten: Trocken in der Nacht, feucht am Morgen, mit gelblichem Auswurf.
- Begleiterscheinungen: Empfindlichkeit, Weinerlichkeit, Verlangen nach frischer Luft.
- Modalitäten: Verschlechterung nachts und in warmen Räumen.
- Anwendung: Besonders bei Kindern und sensiblen Menschen.