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Rheuma – eine Krankheit mit vielen Gesichtern

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Rheuma, auch rheumatoide Arthritis genannt, bezeichnet eine entzündliche Erkrankung der Gelenke. Der Begriff „Rheuma“ (griechisch ρηειν = fließen) kann übersetzt werden mit „fließenden Schmerzen“. Dabei handelt es sich aber nicht um eine bestimmte Erkrankung, sondern vielmehr um einen Sammelbegriff für die verschiedenartigsten Schmerzen im Bewegungsapparat.

Laut Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger leiden rund zwei Millionen Österreicherinnen und Österreicher an rheumatischen Schmerzen. Betroffen sind dabei vor allem ältere Menschen, bei über 50-Jährigen wird offiziell von 10 % gesprochen, die an der Krankheit leiden, die Dunkelziffer dürfte allerdings deutlich höher liegen. Experten gehen davon aus, dass rund 25 % der +50-Bevölkerung von rheumatischen Beschwerden betroffen sind. Im Alter von 80 Jahren ist fast jeder Mensch von Rheuma betroffen. Zudem gibt es auch die juvenile Arthritis, eine rheumatische Erkrankung, die im Kinder- und Jugendalter auftritt.

Rheuma kann durch viele Faktoren begünstigt werden

Die Ursache für diese Entzündung ist bisher ungeklärt, es wird eine Reaktion des eigenen Immunsystems gegen Gelenkbestandteile angenommen. Rheuma gehört damit zu den sogenannten Autoimmunerkrankungen. Obwohl Rheuma nicht erblich ist, scheinen erbliche Faktoren das Krankheitsrisiko zu erhöhen. Manche Formen der Arthritis sind auch auf eine Infektion zurückzuführen. Dennoch können die einzelnen Rheuma Formen nicht auf eine einzige Ursache reduziert werden, die Entstehung der Arthrose wird als multifaktorieller Prozess bezeichnet.

Primäre Arthrose und sekundäre Arthrose

Im Hinblick auf die Arthrose-Ursachen wird die sogenannte primäre und sekundäre Arthrose unterschieden. Insgesamt überwiegt die primäre Form, wobei bestimmte Gelenke vorrangig von der sekundären Arthrose befallen werden.

Primäre Arthrose

Bei der primären (idiopathischen) Arthrose ist keine konkrete Ursache für die Krankheit ermittelbar. Dennoch kommt es zu Degenerationsprozessen in den Gelenken und den genannten Beschwerden. Die primäre Arthrose tritt z. B. besonders oft in den Finger- und Kniegelenken auf.

Sekundäre Arthrose

Die sekundäre Arthrose entwickelt sich z. B. infolge von beruflichen oder sportlichen Überbelastungen, orthopädischen Fehlstellungen, Verletzungen oder anderen Grunderkrankungen (z. B. Rheuma, Gicht, Diabetes mellitus). Im Handgelenk und im Sprunggelenk tritt vornehmlich die sekundäre Form der Arthrose auf – in diesen Fällen spielen meist vorangegangene Verletzungen eine wichtige Rolle.

Die Symptome bei Rheuma sind vielfältig

Typische Symptome bei Rheuma sind Schwellungen, Überhitzung, Schmerzen und Steifigkeit der betroffenen Gelenke. Besonders heimtückisch ist dabei, dass die Krankheit, soweit sie nicht ausreichend behandelt wird, bereits innerhalb der ersten Jahre zu irreversiblen Gelenkzerstörungen führen kann. Im Krankheitsverlauf wird einen Teufelskreis in Gang gesetzt, bei dem es zu einem fortschreitenden Verlust der Knorpelsubstanz mit Freilegen des Knochens kommt. Darauf reagiert die Gelenkinnenhaut mit einer Entzündung – einer reaktiven Synovitis („aktivierte Arthrose”). Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen sind die Folge.

Ist die schützende Knorpelschicht völlig verschwunden, sprechen Experten von einer sogenannten Knorpelglatze. In der Folge entstehen knöcherne Veränderungen, die eine Verformung des Gelenks (Arthrosis deformans) verursachen.

Knorpelschaden: Klassifikation

Je nach Ausmaß des vorliegenden Knorpelschadens werden gemäß der Klassifikation nach Outerbridge vier Stadien unterschieden:

  • Stadium I: Knorpelerweichung, Oberfläche intakt
  • Stadium II: Oberflächlicher Knorpelschaden mit Einrissen
  • Stadium III: Tiefergehender Knorpelschaden
  • Stadium IV: Knochenglatze: Der Knorpel ist bis zum Knochen abgenutzt, der Knochen liegt frei.

Vielfältige Behandlungsmöglichkeiten

Heilbar ist Rheuma nicht, leider – aber es gibt sehr viele gute Methoden die Erkrankung im Zaum zu halten. Wie es zahlreiche Rheumaerkrankungen gibt, so gibt es auch zahlreiche Behandlungen. Die konventionelle Medizin setzt vor allem auf Cortison, Methotrexat und Biologika  – aber auch die Homöopathische Medizin kann der Erkrankung entgegenwirken. 

Dr. Erfried Pichler, er ist Arzt für Allgemeinmedizin und Homöopathie erklärt: „Unter dem Begriff ,Rheumatischen Formenkreis’ werden rund 400 klinische Diagnosen zusammengefasst. So vielfältig die Erkrankung, so vielfältig die Anwendung der homöopathischen Arzneimittel. Der entzündliche Rheumatismus muss im Sinne der Integrativen Medizin therapiert werden, das bedeutet, konventionelle und komplementäre Medizin müssen gut zusammenarbeiten. Dadurch lassen sich die Wirkungen der Behandlungen verbessern sowie die Nebenwirkungen vermindern. Der degenerative Rheumatismus (Abnützungen an Sehnen, Bändern, Gelenken, – Arthrosen) spricht aufgrund meiner jahrzehntelangen Erfahrung sehr gut auf homöopathische Behandlungen an.“

Homöopathische Behandlung bei Rheuma ist kostengünstiger

Ein weiterer Vorteil der Zusammenarbeit von konventioneller und komplementärer Medizin ist die Kostenfrage. Denn Rheumapatienten müssen oftmals Therapien selbst bezahlen. „Diese Therapien können ziemlich teuer sein“, weiß Dr. Pichler, „Medikamentenkosten von 300,- Euro pro Woche sind hier keine Seltenheit!“ Die Kosten für homöopathische Arzneimittel machen hingegen häufig nur einen Bruchteil aus.

Tipps des Mediziners

Ein gesunder Lifestyle ist auch für Rheumapatient:innen wichtig. Viel Trinken, ausreichend Bewegung und kluge Ernährung sind die Basis für eine gesunde Zukunft. Darüber hinaus können manche Probleme mit Hausmittel verbessert werden: Umschläge mit Kohlblätter , Topfen und Heilerde sind oftmals hilfreich.

Und  natürlich kann auch die Homöopathie unterstützen. Zur Verfügung stehen verschiedene homöopathische Arzneimittel, die erfahrungsgemäß  bei Rheuma eine gute Hilfe bieten. Das gilt vor allem im frühen Stadium der Erkrankung. Das heißt, wenn die jeweilige Rheuma-Erkrankung noch nicht sehr weit fortgeschritten ist.

Homöopathisch kann man im Grunde genommen verschiedene schmerzhafte Rheuma-Beschwerden und Erkrankungen der Muskeln, Sehnen und Gelenke behandeln. Hingegen gibt es bei Versteifungen, Muskelatrophien sowie Gelenkdeformationen keine Hilfe. Allerdings lässt sich durch die Homöopathie auch das Entzündungsgeschehen gut beeinflussen.

So kann die Homöopathie bei Rheuma helfen

Wichtig: Gerade bei schwerwiegenden Erkrankungen ist von einer Selbstbehandlung abzusehen. Bitte wenden Sie sich an eine(n) erfahrene Ärztin/Arzt mit Zusatzausbildung Homöopathie – die Wahl der richtigen homöopathischen Arzneimittel entscheidet über Erfolg oder Misserfolg.

Dr. Erfried Pichler betreut seit vielen Jahren Menschen mit rheumatischen Erkrankungen durch den Einsatz mit Homöopathie. Er hat für die Initiative „Homöopathie hilft”! eine Auswahl gängiger Homöopathika zusammengefasst, die bei rheumatischen Erkrankungen infrage kommen können.

  • Caulophyllum thalictroides Wenn die Schmerzen dazu neigen, von einer Körperpartie zur anderen zu wandern, die kleinen Gelenke (Finger-, Hand-, Zeh-, Fußgelenke) sowie die Bandscheiben öfter betroffen sind. Die Schmerzen treten zeitweise unerträglich auf, werden in der Kälte heftiger, wohingegen sie sich in der Wärme oder während der monatlichen Blutung vermindern.
  • Dulcamara Wenn feuchte Kälte größere Schmerzen auslöst, die Schmerzen in den Muskeln oder den Gelenken sitzen, die entzündeten Partien kalt sind und der Betroffene /die Betroffene häufig das Bedürfnis hat, die schmerzenden Partien zu bewegen. Es sind stumpfe Schmerzen, und wenn die Muskeln befallen sind, werden die Glieder schwach und schwer empfunden.
  • Formica rufa Gilt als das Mittel der Wahl bei Rheuma in den kleinen Gelenken.
  • Kalium jodatum Wenn die Schmerzen nachts bei warmem und feuchtem Wind verstärkt auftreten. Bewegung schafft Erleichterung.
  • Kalium sulfuricum Wenn der Betroffene/die Betroffene längere Zeit in einem Zimmer ist und dabei die chronischen Schmerzen schlimmer sind. Sie lassen nach, wenn er an die frische Luft geht.
  • Kalmia Wenn sich die stechenden Schmerzen auf alle Gelenke erstrecken und nicht genau zu lokalisieren sind.
  • Ledum palustre Wenn die Schmerzen durch die Wärme des Bettes stärker werden. Kälte und kalte Umschläge verschaffen hier Erleichterung. Oft ist die Haut der betroffenen Körperpartien geschwollen, bläulich und wie geädert. Die Erkrankung fängt in der Regel an den Füßen an und steigt – insbesondere die kleinen Gelenke werden dann von stechenden Schmerzen befallen. Auch ein Kältegefühl in den betroffenen Körperteil wird immer wieder verspürt.
  • Natrium sulfuricum Wenn die Schmerzen chronisch sind und bei Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit sich verstärken. Nimmt der Betroffene abrupt eine andere Körperhaltung ein, werden die Schmerzen oft stärker. Nicht selten ist der/die Kranke reizbar.
  • Toxicodendron quercifolium (Rhus toxicodendron) Wenn die chronischen Schmerzen in Sehnen und Gelenken auftreten, morgens die ersten Bewegungen besonders schmerzhaft sind, wenn der Betroffene oft das Bedürfnis hat, seine Körperhaltung zu ändern. Nicht selten werden seine Schmerzen nach Mitternacht und bei bedeckten Himmel stärker und nehmen nach einer Massage ab.
  • Artemisia abrotanum Wenn der Betroffene schwach und abgemagert ist, die entzündeten Gelenke starr und geschwollen sind. Die Beschwerden treten häufiger auf, wenn die Luft kalt und feucht ist und Nebel herrscht.
  • Bryonia alba Wenn die entzündeten Gelenke blass und glänzend sind und jegliche Berührung, Bewegung sowie Wärme stärkere Schmerzen auslösen, der Betroffene Fieber hat und schwitzt. Das Schwitzen kann jedoch (bei kühler Temperatur) eine gewisse Linderungen bringen. Vor allem Ruhe bessert die Beschwerden.
  • Causticum Hahnemanni Wenn die betroffenen Gelenke steif, entstellt, schwach sind und eine leichte Lähmung aufweisen. Die Symptome sind bei kalter Witterung schlimmer (häufig sind dann auch die Muskeln steif)
  • Colchicum autumnale Wenn das Gelenk geschwollen ist und bei Berührung sehr empfindlich reagiert, die geringste Bewegung Schmerzen auslöst. Durch warme Umschläge und Wärme insgesamt tritt eine Besserung auf. Oft ist der Patient entkräftet und leidet unter Muskelkater.
  • Ginseng Wenn der/die Betroffene schwach und steif ist und die Gelenke stets verspannt sind.
  • Lithium carbonicum Wenn die chronischen Gelenksschmerzen häufig von Depression und von ergiebigem (manchmal trüben) Harnlassen begleitet werden. In einigen Fällen ist die Haut trocken. Außerdem neigen besonders die kleinen Gelenke dazu, deformiert zu werden. Oftmals ist auch die Nasenspitze rot und geschwollen.

So hilft Homöopathie bei Rheuma: zwei Fallbeispiele von Dr. Pichler

Anhand von zwei Fallbeispielen kann Dr. Erfried Pichler zeigen, wie hilfreich die richtig gewählten homöopathischen Arzneimitteln sind.

Fallbeispiel 1: Entzündliches Rheuma einer 32-jährigen Sportwissenschaftlerin

Dr. Erfried Pichler: „Als Hauptmittel bekam sie Toxicodendron quercifolium in C12 und Hochpotenzen. Dieses Arzneimittel kann sowohl im Akutzustand als auch bei chronischen Erkrankungen eingesetzt werden, wenn Schmerzen im Bereich des Bewegungsapparates vorhanden sind, die sich bei Bewegung und Wärme bessern. Begleitend bekam die Patientin noch verschiedene andere Homöopathika.

Ergebnis: Innerhalb kurzer Zeit trat eine so deutliche Verbesserung der gesamten Entzündungssymptomatik ein, dass die junge Frau bereits nach wenigen Monaten wieder in der Lage war, mehrere Kilometer zu joggen. Im weiteren Behandlungsverlauf traten Schmerzen in den Zähnen auf, wobei ein Zahn gezogen werden musste. In der Folge der Zahnsanierung und mit homöopathischer Unterstützung gingen die Entzündungen der Gelenke fast vollständig zurück, sodass die Patientin bereits wieder einen Halbmarathon laufen konnte.

Kosten: Die Behandlungsdauer betrug sieben Monate, die Kosten für die homöopathischen Arzneien lagen im zweistelligen Euro-Bereich. Die Kosten für Arztkonsultationen sind bei herkömmlichen und homöopathischen Therapien vergleichbar. Da die Patientin gewerblich versichert ist, entstanden ihr keine zusätzlichen Ausgaben.

Fallbeispiel 2: rheumatoide Arthritis, pensionierte Chefsekretärin, Jahrgang 1940

 

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