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Initiativen der integrativen Medizin gegen Antibiotikaresistenzen: „One Health“ & „Our Health“

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Seit den Neunzigerjahren werden im Grund- und Trinkwasser zunehmend mehr Antibiotika- und Pestizidrückstände, sowie multiresistente Keime festgestellt. Dies hat verheerende Folgen für Mensch und Tier: Allein im Jahr 2015 mussten 33.000 Menschen innerhalb der EU sterben, weil ihnen kein Antibiotikum helfen konnte. Verschiedene Initiativen auf internationaler und nationaler Ebene setzen sich nun für gesunde Lebensmittel und gesunde Böden zum Wohle der Tiere und Menschen ein. Eine gute Zusammenarbeit von komplementär- und konventionell-medizinischen Methoden ist hierbei enorm wichtig.

Der „European One Health Action Plan“ im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen

Der Aktionsplan der europäischen Kommission befasst sich seit 2017 mit der Problematik der Antibiotikaresistenzen und fordert mehr Forschung nach weiteren therapeutischen Optionen. Der WHO zufolge beschreibt die Initiative „One Health“ (auch „eine Gesundheit“) einen Ansatz zur Gestaltung und Umsetzung von Programmen, die auch im Rahmen von Politik, Gesetzgebung und Forschung tatsächlich realisiert werden. Ziel dabei ist die allgemeine Verbesserung der öffentlichen Gesundheit. Dafür notwendig sind Kommunikation, Koordination und Kollaboration aller beteiligten Sektoren auf Augenhöhe.

Initiativen der integrativen Medizin gegen Antibiotikaresistenzen - © nexusby/stock.adobe.com
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Netzwerk Traditionelle und Komplementärmedizin: Globale Initiative für traditionell medizinische Lösungsansätze gegen antimikrobielle Resistenz (GIFTS-AMR)

Im Sinne von „One Health“ setzt sich dieses internationale Forschungsprojekt aus 33 Experten verschiedener Länder zusammen. Es erforscht und bestätigt das Potential der Komplementärmedizin hinsichtlich der Reduktion der Anwendung von Antibiotika. Für Österreich forschen Prof. Dr. Peter Panhofer von der Sigmund-Freud-Universität, Ao.Univ.-Prof. Dr. Michael Frass vom Österreichischen Dachverband für Ärztliche Ganzheitsmedizin und Dr. Petra Weiermayer von der Österreichischen Gesellschaft für Veterinärmedizinische Homöopathie (ÖGVH) und der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Homöopathie (WissHom).

Europas Green Deal nur mit Komplementärmedizin

Was dieses Projekt erforscht und auch bereits bestätigt hat, hat auch die EU längst erkannt: Nur unter Einsatz von komplementärmedizinischen Methoden lässt sich eine wesentliche Problemlösung realisieren. Dadurch ergeben sich aus dem Europäischen Green Deal und seiner Teilstrategie „Farm2Fork“ oder der EU-Bio-Verordnung 2018/848 folgende konkrete Forderungen:

  • Reduktion des Antibiotikaeinsatzes EU-weit um 50 % bis 2030
  • Steigerung des Anteils der Biobetriebe in der EU von acht auf 25 % bis 2030
  • Gesetzliche Verpflichtung zur bevorzugten Nutzung von Homöopathie und Phytotherapie in Biobetrieben vor Einsatz konventioneller Medikamente inklusive Antibiotika

Auftakt der Initiative „Our Health“

Aber sind Biolebensmittel die einzige Lösung? Sind diese überhaupt für alle leistbar? Darüber, sowie über die Rolle der besseren Zusammenarbeit zwischen konventionellen und komplementären Methoden, diskutierten am 10. September Vertreter aus Politik, Medizin, Wirtschaft und Industrie am runden Tisch in der oberösterreichischen Multikraft-Zentrale.

Eine Plattform für Bewusstseinsbildung und Diskurs

Die Initiative „Our Health – gesunder Boden, gesundes Tier, gesunder Mensch“ hat sich zum Ziel gesetzt, eine Plattform für den konstruktiven, faktenbasierten Diskurs zwischen den unterschiedlichen Stakeholdern zu schaffen und in weiterer Folge gemeinsam Lösungsansätze in der Problematik der Antibiotika- und Pestizidrückstände im Grund- und Trinkwasser zu erarbeiten. Dabei können Experten verschiedenster Disziplinen miteinander in den Diskurs treten. Denn: „Ein gesunder Boden, gesunde Tiere und gesunde Menschen bewegen sich in einem Kreislauf, der nicht voneinander zu trennen ist“, so die Initiatoren Bernhard Zauner, Arzt für Allgemeinmedizin und Homöopathie und Lukas Hader, Geschäftsführer von Multikraft.

Erste Impulsvorträge und Diskussionsrunden

Eröffnet wurde die Veranstaltung vom oberösterreichischen Landesrat Stefan Kaineder und Karl Grabmayr, dem Vizepräsidenten der oberösterreichischen Landwirtschaftskammer. Es folgten Impulsvorträge unter anderem von: Petra Weiermayer, Fachtierärztin für Homöopathie und Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Veterinärmedizinische Homöopathie; Erfried Pichler, Arzt für Allgemeinmedizin; Michael Ridler, Fachtierarzt für Veterinärhomöopathie mit ÖTK-Diplom für Veterinär-Phytotherapie, sowie Maria Pein, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Steiermark. Im Anschluss widmete sich die erste Diskussionsrunde unter der Gesprächsleitung von „Land schafft Leben“-Obmann Hannes Royer dem Thema „Spannungsfeld Landwirtschaft und Konsument“. Ein weiteres Panel widmete sich unter der Leitung von Tierärztekammer Präsident Kurt Frühwirth schließlich auch dem Thema Antibiotikaresistenzen.

Das Ergebnis der ersten Diskurse: Eine Forderung nach besserer Vergütung der Landwirte

In einem Punkt herrschte bei allen Diskutierenden trotz unterschiedlicher Ansätze und politischer Positionen Einigkeit: Alle müssen gemeinsam an einem Strang ziehen, um die Landwirtschaft in Österreich voranzutreiben. Als einer der ersten Punkte kam dabei die Vergütung der Landwirte zur Sprache. Unabhängig von der landwirtschaftlichen Ausrichtung (biologisch, integrativ oder konventionell), braucht es eine entsprechende Entlohnung und dazu die passenden Preise, denn seit 1995 verdienen Österreichs Landwirte das Gleiche. Die Initiative „Our Health“ holt nun alle Beteiligten ins Gespräch und schafft es so, die kleinstrukturierte Landwirtschaft zu vereinen. Nur so kann die Gesundheit von Boden und Tier gefördert werden, was schlussendlich für eine gesunde Mahlzeit am Tisch jedes einzelnen sorgt.

Beide Initiativen zeigen auf nationaler, wie auf internationaler Ebene, die Bedeutung der Zusammenarbeit von konventionell- und komplementär-medizinischen Methoden im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen. Nur durch eine stetige Förderung dieser Zusammenarbeit, des Austauschs und der weiteren Forschung können Lösungen gefunden werden, welche die Gesundheit aller fördert, ganz im Sinne von „One Health“ und „ Our Health“.

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