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WHO-Strategie zur traditionellen Medizin verabschiedet: Ein globaler Meilenstein für die Komplementärmedizin

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Die 78. Weltgesundheitsversammlung hat einen historischen Beschluss gefasst: Die neue WHO-Strategie für traditionelle, komplementäre und integrative Medizin (TCIM) wurde verabschiedet und stellt damit die Weichen für die nächsten zehn Jahre. Auch die Homöopathie profitiert von diesem wichtigen Schritt – denn es geht um die wissenschaftlich fundierte Integration bewährter Heilmethoden in moderne Gesundheitssysteme.

Integration statt Ausgrenzung

Vom 19. bis 27. Mai 2025 stand die traditionelle Medizin im Zentrum der Debatten auf der Weltgesundheitsversammlung in Genf. Der Höhepunkt: Am 26. Mai einigten sich die Mitgliedstaaten einstimmig auf die neue WHO Global Traditional Medicine Strategy 2025–2034. Ziel ist es, traditionelle, komplementäre und integrative Medizin weltweit evidenzbasiert, sicher und reguliert in Gesundheitssysteme zu integrieren – dort, wo es sinnvoll und möglich ist.

Die neue Strategie betont:

  • den Aufbau einer soliden wissenschaftlichen Evidenzbasis,
  • klare Regularien für Qualität und Sicherheit,
  • die Förderung integrativer Versorgungsmodelle und
  • die Anerkennung der Rechte indigener Völker und ihrer Heilwissenstraditionen – im Einklang mit Nachhaltigkeit und Biodiversität.

Ein globales Bekenntnis zur Zusammenarbeit

Der Strategie ging ein zweijähriger, intensiver Konsultationsprozess mit über 1200 Stellungnahmen voraus – von Regierungen, WHO-Gremien, Wissenschaftler:innen, indigenen Vertreter:innen bis hin zu NGOs. Alle 47 Wortmeldungen bei der WHA78 fielen positiv aus, ebenso wie vier Beiträge nichtstaatlicher Akteure.

Zahlreiche Side-Events während der Versammlung unterstrichen das weltweite Interesse. Besonders hervorzuheben: Der hochrangige Austausch am 20. Mai zur Umsetzung der Strategie mit Vertretungen aus China, Malaysia, Nepal, Saudi-Arabien und den Seychellen – sowie ein zweites Event am 23. Mai, veranstaltet von Indien und der Gruppe der Freunde der traditionellen Medizin (GFTM), an dem über 250 Delegierte teilnahmen.
Auch der Privatsektor signalisiert Unterstützung: In einer Podiumsdiskussion diskutierten Gesundheitsminister und Vertreter von Unternehmen wie Dabur India über nachhaltige Finanzierungsmodelle, Regulierungslücken und ethischen Umgang mit Künstlicher Intelligenz zur Weiterentwicklung traditioneller Heilverfahren.

Mehr Sichtbarkeit, mehr Daten, mehr Forschung

Ein weiterer Meilenstein war die Vorstellung der neuen WHO-TCIM-Dashboards am 21. Mai 2025. Sie ermöglichen erstmals eine dynamische, globale Übersicht über den Stand traditioneller und komplementärer Medizin – auf Länder- und Weltebene. Auch die indische Regierung setzt ein starkes Zeichen: Mit einem 3-Millionen-Dollar-Abkommen zur Aufnahme von Ayurveda, Siddha und Unani in die Internationale Klassifikation der Gesundheitsinterventionen (ICHI).

Ausblick: Der nächste Gipfel in Delhi

Vom 2. bis 4. Dezember 2025 findet in Neu-Delhi der zweite WHO Global Traditional Medicine Summit statt – gemeinsam organisiert mit der indischen Regierung. Er soll als Plattform für Austausch, Evidenz und gemeinsame Umsetzung der Strategie dienen.

Warum das ein Durchbruch ist – auch für die Homöopathie

Mit dieser Strategie anerkennt die WHO nicht nur den Wert traditioneller Heilmethoden, sondern auch ihre Rolle in der zukünftigen Gestaltung globaler Gesundheit. Für die Homöopathie und die gesamte Komplementärmedizin ist das ein wichtiger Etappensieg. Denn in Zeiten, in denen Gesundheitssysteme unter enormem Kostendruck stehen, braucht es alle bewährten, sicheren und wirksamen Ansätze – nebeneinander und miteinander, nicht gegeneinander.
Was jetzt zählt, ist der Wille zur Zusammenarbeit. Der Paradigmenwechsel hin zu einem ganzheitlichen Verständnis von Gesundheit hat begonnen – evidenzbasiert, reguliert, integrativ. Für die Patient:innen, für ein überlebensfähiges Gesundheitssystem und für die Zukunft von Gesundheit für alle.

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