In der Veterinärmedizin liegen ganzheitliche Behandlungsansätze, wie die Homöopathie, stark im Trend. Wie aber kann bei Katzen eine ganzheitliche Betrachtungsweise für verschiedene Symptomatiken angewendet werden? Am Anfang wird hierfür eine professionelle Anamnese von einem homöopathisch agierenden Tierarzt durchgeführt. Wie auch in der Humanmedizin ist der Wirkungskreis der Homöopathie bei Katzen weit gespannt und kann bei akuten sowie bei chronischen Erkrankungen zum Einsatz kommen. Bei Verletzungen, wie beispielsweise Knochenbrüchen kann Homöopathie begleitend, wie z.B. im Anschluss an einen notwendigen Eingriff, zur Unterstützung der Knochenheilung eingesetzt werden, aber auch psychosomatische Auffälligkeiten wie Verhaltensprobleme bei Katzen können homöopathisch therapiert werden.
Typische Verhaltensprobleme bei Katzen und mögliche Ursachen
Katzen haben zwar oftmals starke Persönlichkeiten, sind in der Regel aber anpassungsfähig und in der Haltung zumeist unproblematisch. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Die heutige Zeit stellt nicht nur die Anpassungsfähigkeit von uns Menschen oft hart auf die Probe, sondern auch die von unseren Stubentigern. Die Haltung von Katzen ausschließlich in Wohnungen ist zwar durchaus möglich, stellt aber an die Tierhalter auch einige Herausforderungen.
Sind Katzen in ihrer Anpassungsfähigkeit überfordert, zeigen sie oft Verhaltensauffälligkeiten wie Unsauberkeit, aggressives Verhalten, verändertes Fressverhalten, Hyperaktivität oder auch Zwangshandlungen wie übermäßige Fellpflege, die bis zu kahlschlecken oder ausrupfen der Haare gehen kann. Trotz der engen Bindung, die Katzen und ihre Menschen pflegen, können uns unsere Katzen nicht so einfach mitteilen, was genau sie plagt. Denn neben körperlichen Erkrankungen spielt auch bei unseren Samtpfoten die Psyche eine wichtige Rolle.
Ganzheitliche Diagnose bei komplexem Verhalten von Tieren
Problematische Verhaltensauffälligkeiten, wie Kratzen, Beißen oder Stubenunreinheit, können sehr unterschiedliche Ursachen haben. Da auch körperliche Erkrankungen für Verhaltensänderungen verantwortlich sein können, ist eine umfassende Anamnese einschließlich einer gründlichen klinischen Untersuchung durch den Tierarzt essentiell. Mitunter können auch weiterführender Untersuchungen wie z.B. Laboruntersuchungen, Ultraschall oder Röntgen notwendig sein. So kann der Auslöser von plötzlicher Unsauberkeit auch eine Blasenentzündung sein. Diese Kenntnis ist entsprechend für die Therapiewahl von Bedeutung. Ein homöopathisch ausgebildeter Veterinärmediziner kann nun entscheiden, ob in diesem speziellen Fall eine homöopathische Behandlung möglich ist, auf konventionelle Therapieformen zurückgegriffen werden sollte oder mitunter auch eine kombinierte Therapie sinnvoll ist.
Steckt beispielsweise Angst bei der Katze hinter einer Reihe von Symptomen oder abweichender Verhaltensweisen, so kann es, wie in vielen Fällen beobachtet wurde, mehrere Ursachen geben, die sich aber auch unterschiedlich auswirken können. Die grundsätzlich schreckhafte Katze kann demzufolge aber ähnliche Verhaltensweisen zeigen, wie ein ansonsten zugängiges Tier, das durch einen Ortswechsel beeinträchtigt wurde. Alle Verhaltensprobleme bei Katzen sind also spezifisch zu betrachten, denn jedes Tier hat ein ihr typisches Wesen – in der Homöopathie werden diese Elemente berücksichtigt.
Wie der Katze die homöopathische Arznei verabreichen?
Die beste Wirkung entfalten homöopathische Arzneimittel auf den Schleimhäuten im Maul des Tieres. Wie beim Kind sollten homöopathische Tropfen unbedingt alkoholfrei sein. Doch Homöopathika als Globuli oder Tablette einer Katze in die Wangentasche zu klemmen, ist möglicherweise eine ziemliche Herausforderung. Man kann Tabletten verreiben oder, wie auch Globuli, in ein wenig Wasser auflösen. Auf eine Pfote geträufelt, leckt es die Katze gleich wieder ab.
Homöopathie wird im Idealfall nicht zusammen mit dem Futter gegeben. Sollte sich die Katze allerdings stark sträuben, kann man die Arznei eventuell von einem Löffel mit etwas Joghurt oder Sauerrahm abschlecken lassen. So nur eine Katze im Haushalt lebt, kann versucht werden, die Arznei mitunter auch über das Trinkwasser zu verabreichen.
Die Selbstbehandlung von Katzen
Speziell für Verhaltensprobleme bei Katzen gibt es eine Reihe von bewährten Mitteln, von denen hier einige Beispiele angeführt werden:
- Ignatia bei Kummer über Trennung (z.B. nach Verlust eines (tierischen) Familienmitgliedes oder Ortswechsel)
- Natrium Chloratum bei langanhaltendem Kummer
- Lachesis bei aggressiver Eifersucht
- Pulsatilla bei sehr ängstlichen, sich verkriechenden Katzen
Da diese Verhaltensprobleme bei Katzen jedoch so unterschiedliche Ursachen haben können, ist es auf jeden Fall ratsam am Anfang einen homöopathischen Tierarzt aufzusuchen, der eine umfassende Erstanamnese vornimmt. Das nach Anamnese und Untersuchung ermittelte homöopathischen Arzneimittel, kann dann nach den Vorgaben des Tierarztes verabreicht werden. So fühlt sich das geliebte Haustier wieder langfristig wohl.